American Curl

Es begann 1981 in Lakewood, Kalifornia, als Joe und Grace Ruga ein langhaariges und ein kurzhaariges Kätzchen, wahrscheinlich Wurfgeschwister, vor ihrer Haustür entdeckten.
Beide Katzen zeigten eine ungewöhnliche Ohrenform, bei der das Ohreninnere nach außen zeigte. Sie nahmen beide bei sich auf, allerdings verschwand das kurzaarige Kätzchen nach kurzer Zeit. Die langhaarige schwarze Katze erhielt den Namen „Shulamith“.

Da Shulamith mit freien Auslauf gehalten wurde, warf sie im Dezember 1981 einen Wurf mit 4 Jungen, von denen zwei nach wenigen Tagen diese halbmondförmigen Ohren entwickelten. Das Auftreten wurde als natürliche Rassemutation gewertet, da ebenfalls in den folgenden Würfen gecurlte Ohren auftraten. Alle Curlkatzen müssen also von Shulamith abstammen. Der britische Genetiker Roy Robinson fand 1985 heraus, daß es sich um ein einfach dominantes Gen handelt.

Aus einer langhaarigen gecurlten Tochter „Mercedes“, black-tabby, und einem langhaarigen gecurlten Sohn, ein Point Kater, erhielt Nancy Kiester 1983 von Ester Brimlow, Grace Rugas Schwester, einen kurzhaarigen black-tabby Kater und eine langhaarige black-tabby Katze. Sie bekamen die Namen „Master Luk“ und „Princess Leah“ und wurden der CFA-Bewertungsrichterin Jean Grimm vorgestellt. Diese war später dann auch an der Ausarbeitung des Standard dieser völlig neuen Rasse beteiligt.

Im Oktober 1983 wurden Shulamit, Master Luk und Princess Leah in Palm Springs auf einer Katzenausstellung vorgestellt. Dank der Mühen der Curl-Züchter wurde 1986 die American Curl von TICA und CFA erkannt. 1971 erfolgte der vorläufige Standard, seit 1993 ist die Rasse in Lang- und Kurzhaar anerkannt.

Standard der American Curl nach WACC

Typ:Beine & Pfoten:Schwanz:Kopf:Ohren:
mittlere Größemittellangreicht in richtiger Proportion bis an die Schulterim Ganzen mittelgroßmäßig groß
mittelmäßiger Knochenbauweder schwer noch leicht gebautdick an der Basismittelmäßiger Keil mit sanften Konturen, ohne flache Stellenoffen an der Basis
weder schwer noch leichtvon vorn und hinten betrachtet sind die Beine geradedann spitz zulaufendgerade Nasenach hinten in einem fließenden Bogen gekrümmt
rechteckigmittelgroße runde Pfotenleichtes Ansteigen des unteren Augenansatz bis zur Stirnabgerundete Spitze
1 1/2 mal länger hoch als die
Schulterhöhe
sanfte Krümmung bis zum Ende der Stirndie Krümmung beträgt 90 Grad oder mehr, aber keine übertriebene 180 Grad
mittelmäßig entwickelte Muskulatur in Stärke und Gewichtgerundete Schnauzeeine fließende, nicht unterbrochene Krümmung wird bevorzugt
der Hals steht in guter Proportion zum Körperkräftig ausgebildetes Kinnaufrecht mit einer leichten Wendung und Winkel nach außen gestellt
sich vom Gesicht zu dem Mittelpunkt der Schädelbasis krümmend
starke Innenbehaarung (Büschel) erwünscht
Augen:Augenfarbe:Fell Langhaar:Fell Kurzhaar:Varianten:Muster:
mäßig großsteht in keiner Beziehung zu der Fellfarbeseidige Strukturkurzblack-, blue-, red-, chocolate-, lavender-, cream-, tortoishell-, chocolate tortoiseshell-, blue-cream smokeblue-, cream-, chocolate-, lavender
walnußförmignur bei den Colourpointfarben werden blaue Augen akzeptierthalblangweiche, seidige Strukturclassic-, mackerel tabbysilver tabby, cameo tabby
oben oval, unten rundflach anliegendelastischpatterntortoise-shell
von der äußeren Ohrenbasis zum Nasenansatz zeigendminimale Unterwolleflach anliegendpatched tabbycalico, dilute calico
leicht schräg gestelltder Schwanz ist voll und federig behaartminimale Unterwollespotted-, ticked-, brown-, blue tabby patternblue-cream
die Augen liegen weit auseinanderam Schwanz die gleiche Länge wie am Körpersilver patched tabbybi-color, van bicolor
van calico, van dilute calico
tabby and white
seal-, chocolate-, blue-, lilac-, lilac-cream point, lilac-, lilac-cream lynx point

Fehler:

Ohren zu tief plaziert, mißformte Eselsohren, plötzlich wechselnde Richtung ohne sanfte Krümmung zusammengedrückt oder senkrecht gebogen, verdickte oder unbiegsame Ohren, die innen eine gewellte Oberfläche haben, tiefer Nasenstop, wolliges Unterfell oder Halskrause, Flecken und Medaillons sind große Fehler.

Disqualifikation:

Schwanzfehler, extreme Krümmung, bei der die Ohrenspitzen die Rückseite der Ohren oder den Kopf berühren; fehlende feste Knorpelungen an den Ohren zwischen der Basis bis höchstens auf 1/3 ihrer Höhe; aufrecht stehende Ohren.

Punktebewertung nach WACC-Standard

Kopf
Profil4 Punkte
Form5 Punkte
Größe2 Punkte
Schnauze2 Punkte
Kinn2 Punkte
Ohren
Grad der Biegung8 Punkte
Form6 Punkte
Größe6 Punkte
Platzierung & Behaarung5 Punkte
Augen
Form3 Punkte
Größe & Farbe4 Punkte
Platzierung3 Punkte
Körper
Gesamterscheinung8 Punkte
Größe & Knochenstruktur7 Punkte
Muskulatur6 Punkte
Beine & Pfoten7 Punkte
Schwanz5 Punkte
Nacken2 Punkte
Fell
Textur7 Punkte
Länge6 Punkte
Farbe2 Punkte