Heilige Birma

Um die Herkunft der Heiligen Birma ranken sich die unterschiedlichsten Legenden und Sagen. Mit dem Kater Sinh des Hohepriesters Mun Ha in einem Kloster am Fuße des Ligh-Gebirges in Nord-Birma fing alles an. Die Mönche hielten sich reinweiße Katzen mit goldgelben Augen und verehrten die Tiere sehr, da sie sie als Träger des Geistes der verstorbenen Priester sahen. Sie glaubten, daß die Seelen nach dem Verlassen der sterblichen Hüllen, in einer katzenartigen Gestalt weiter leben würde. Als Räuber sich dem Kloster näherten, starb der Hohepriester. Der Kater starrte während der Totenwache auf die Göttin, die für die Seelenwanderung verantwortlich war. Gleichzeitig färbte sich sein Fell goldgelb und die Augen wurden blau, wie die der Göttin, seine Beine und Schwanz dunkelten nach. Nur die Pfoten blieben schneeweiß, als Symbol des reinen Geistes. Am Ende hatten alle Tempelkatzen die gleiche Färbung. Auf seine europäischen Verwandten fällt noch heute der Schein der Heiligkeit, der sich auch im Namen manifestiert hat.

Die Zuchtanfänge in Europa begannen eventuell mit der Ankunft einiger dieser Katzen in Frankreich, Österreich und in der Schweiz, so etwa um 1919. Sie entstand, nach Vermutung einiger Genetiker, aus Kreuzungen verschiedener Rassen, u.a. aus Siam, Perser, Perser colourpoint, Angora usw… Auf diese Rassen wurde auch nach dem 2. Weltkrieg zurückgegriffen, um mit den stark dezimierten Heiligen Birmen weiter züchten zu können. Um die Rasse „rein“ zu erhalten, wurde später auf Outcross-Programme verzichtet. Als die Rasse mit massiven Problemen, wie zunehmender Kleinwüchsigkeit, Krankheitsanfälligkeit und niedriger Anzahle der Welpen in den Würfen zu kämpfen hatte, wurden von holländischen und englischen Züchtern wieder vermehrt Perser-Colourpoint eingekreuzt. Die Franzosen engagierten sich von Anfang an sehr stark, etwa 1925 schrieben sie dort einen Standard und erkannten sie als eigenständige Rasse an. Seit dieser Zeit ist sie in Frankreich sehr beliebt und man bezeichnet sie oft als „französische Katze“.

Wesen: Die Heilige Birma hat ein ausgeglichenes Wesen. Sie ist besonders gut geeignet für Familien mit kleinen Kindern, da sie weit häufiger zufrieden als zornig ist. Ihr Temperament ist eine Mischung aus ruhigem Perser und lebhafter Siam. Mit ihren nachdenklichen, lieben Augen vermittelt sie den Eindruck ruhiger Kraft und Harmonie. Die Birma ist eine ideale Wohnungskatze, da sie nicht nach draußen drängt. Ihr gefällt aber die Möglichkeit, ihr Umfeld zu untersuchen, wenn man ihr die Möglichkeit bietet. Gesellig wie sie ist, lebt die Birma gerne mit anderen Katzen und Tieren zusammen. Sie hat eine melodische Stimme und ist eine liebenswerte, freundliche Katze, die engen menschlichen Kontakt braucht.

Standard der Heiligen Birma nach WACC

Typ:Seiten:Pfoten:Nacken:Beine:
mittelschwernicht flachrundgut entwickeltkurz
muskulöskeine einfallenden Flankenharmonisch proportioniert mit den Beinenmuskulöskräftig
langkräftig
kräftiger Körperbau
muskulöser kräftiger Nacken
Schwanz:Kopf:Ohren:Augen:Wangen:
sollte, wenn er längs neben dem Körper gehalten wird, bis an die Schulter reichengleichschenkliges Dreieck, mit überall abgerundeten Eckensind offen an der Basisdie leicht abgerundeten oder leicht ovalen Augen sind stets einwandfrei geöffnetwirken rund
mit guter Behaarungsoll etwas länger als breit seindie oberen Ecken sind etwas abgerundet und etwas höher als breitdie Iris sollte einfarbig tiefblau erscheinen, je intensiver desto bessergut entwickelt
leicht buschigleicht konvex gebogene Stirn ist vor den Ohren abgeflachtmediale Ohrenecke liegt auf gerader Linie mit der gedachten Augenmittellinieeingefallenen Wangen gelten als großer Fehler
nicht fedrigmittellange Nase ist von vorn gesehen gleichmäßig breitwie sind weder zu hoch noch zu tief platziert
im Profil sieht man die für Birmakatzen typische „römische Nase“
nach dem leicht abgeschrägten Nasenspiegel beginnt an der Haarlinie eine leichte Wölbung, die kurz unterhalb der gedachten horizontalen, mittleren Augenlinie in eine Einbuchtung übergeht. Diese Einwölbung darf aber kein „Stop“ sein.
lang und elegant
Eckzähne:Kinn:Fell:Körperfarbe:Pointfarbe:
wenn beide Eckzähne des Oberkiefers zugleich bei geschlossenem Mund zu sehen sind, muss man das als Fehler bewertet werden: Oberbeißergut entwickeltlang bis halblang je nach Körperteiles muss ein deutlicher Kontrast zwischen Körperfarbe und Pointfarbe bestehen, ohne Schattierungen oder Flecken.Maske, Ohren, Beine und Schwanz müssen die gleiche Farbe und Farbintensität haben, ohne Schattierungen oder Flecken, nicht gebrindelt
wenn beide Eckzähne des Unterkiefers zugleich bei geschlossenem Mund zu sehen sind, muss man das als Fehler werten: Unterbeißer bzw. Vorbisskein schwaches Kinnsehr lang auf dem Rücken und an den Flankendie Iris sollte einfarbig tiefblau erscheinen, je intensiver desto besserNasenspiegel, Lippen- und Augenumrandung sind in der jeweiligen Pointfarbe ausgefärbt
Struktur ist seidigebenso müssen Nasenspiegel und Fußballen in Übereinstimmung mit der Pointfarbe sein
durch die mäßige Unterwolle ist es weder richtig anliegend noch richtig abstehend und verknotet nichtauf der Stirn ist die Maske durch Streifen, die bis zu den medialen Ohrenecken gehen, mit den Ohren verbunden
wine voll entwickelte Katze besitzt einen Kragen

Birmaabzeichen:
Vorderbeine:Die weißen Handschuhe sollen symmetrisch sein. Das Weiß endet auf der Vorderseite der Vorderpfoten in gerader Linie am Gelenk zwischen Zehen und Mittelfuáknochen. Auf der Hinterseite der Vorderpfote bedeckt das Weiß die Fußballen, auf denen die Katze läuft.

Hinterbeine:Die weißen „Stiefel“ auf den Hinterpfoten sollen symmetrisch sein. Das Weiß auf den Vorderseite der Hinterpfote sollte mindestens bis zum Gelenk zwischen Zehen- und Mittelfußknochen reichen. Bei den „Sporen“ auf der Rückseite jeder Hinterpfote soll das Weiß einen Keil auf dem Sohlenstreifen bilden, dessen Spitze kurz vor dem Fußwurzelknochen endet. Diese Sporen sollen auf beiden Hinterbeinen symmetrisch sein. Sie dürfen nicht über die Ferse hinauslaufen. Ungleichmäßige oder stumpfe Sporen gelten als großer Fehler.

Anmerkung:Dieser Standard beschreibt die perfekten Merkmale. Fehlerlose Katzen sind die Ausnahmen. Fehler sind bei einer Heiligen Birma, im Gegensatz zu ander Katzenrassen schneller erkennbar, denn Unregelmäßigkeiten in den Abzeichen sind offensichtlich zu sehen. Man sollte sich darüber im klaren sein, dass das Ausmaß der Weißscheckung ein Zufallsprodukt ist. Typ, Fellqualität- und Länge, Fellfarbe und Charakter sind viel wichtigere Merkmale als ein paar Millimeter Weiß mehr oder weniger an den Pfoten. Trotzdem sollte bei der Selektion zur Zucht sorgfältig ausgewählt werden.

Fehler:

gedrungener Körperbau, zu feine Knochenstruktur, ovale Pfoten, lange schlanke Beine, Fehler in den Schwanzwirbelknochen, zu kurz oder zu lang, zu schmaler, langer Kopf, zu breiter, eckiger Kopf, gerade Nasenlinie, Stop, zu große, zu hoch- und zu tief sitzende Ohren, andere Augenfarbe als Blau, zu tiefliegende oder hervortretende Augen, zu schwaches, fliehendes Kinn, wolliges Fell, fehlender Kontrast zwischen Körper- und Pointfarbe, stark gezeichneter Körper, weiße oder dunkle Flecken auf Brust oder Bauch, keine gleichmäßige Pointfarbe, völlig durchgefärbter Kopf, helles Kinn, heller Rand um die Augen, helle Schnurrhaarkissen. Weiße Flecken in der Maske, Ohren und Schwanz, gebrindelte Points, Weiß auf der Hinterseite der Vorderbeine, Farbflecken im Weißanteil und asymmetrischer Weißanteil oder Läufer, Streifen die durch die Pointfarbe laufen.

Disqualifikation:

Weiße Flecken in der Maske, Ohren und Schwanz. Andere Augenfarbe als Blau.

Punktebewertung nach WACC-Standard

Kopf
Kopfform15 Punkte
Ohren5 Punkte
Augen5 Punkte
Augenfarbe5 Punkte
Körper
Form & Größe15 Punkte
Schwanz5 Punkte
Beine5 Punkte
Pfoten5 Punkte
Fell
Textur & Länge & Dichte10 Punkte
Farbe
Körperfarbe5 Punkte
Pointfarbe10 Punkte
Handschuhe10 Punkte
Sporen5 Punkte